„AND MY AXE!!!“ – Ein Latexwaffen-Bastel-Experiment

Nach einiger Zeit des Sammelns von Material und Werkzeug, konnte nun mit dem Sammeln von Erfahrung begonnen werden. Zu diesem Zweck beschloss ich ein einhändiges Kriegsbeil aus größtenteils „Überbleibseln“ zusammenzubasteln.

  • Glasfaserkernstab, ca 40cm
  • Reste einer Isomatte
  • Solar-Rohr-Isolierungsschlauch
  • Latexmilch
  • Acrylfarben
  • Lederrest, Schnur
  • Heißkleberstäbe
  • Talkum
  • Werkzeug: Heißklebepistole, Stanley-Messer, Ersatzklingen!, Pinsel, Mischbehälter

IMG_1114

 

Erste Planung: Nachdem es mehr ein experimenteller Prototyp werden soll, habe ich mal gutes Augenmaß angelegt und mit bescheidenen Zeichenkünsten das Axtblatt skiziiert. Der schwarze Isolier-Schlauch soll die Hauptpolsterung des GFK-Stabes werden. Dieser wurde an den Enden bereits mit Feile, Lederstreifen und Tape abgerundet.

IMG_1109

 

Weil Larper aber immer ziemlich paranoid zu sein scheinen, was Waffensicherheit angeht, umhüll ich die Enden nochmals mittels weiteren Zuschnitten von Isolierung und Heißkleber.

IMG_1115

Insgesamt 3 mal ausschneiden der vorgezeichneten Form aus der Isomatte.IMG_1116

Einen der Ausschnitte habe ich zusammengeflickt um gleichzeitig Platz für den Kern zu schaffen. Das kleine Eck oben hab ich nach dem Foto noch entfernt, um den Kernstab inklusive der Rohrisolierung durch das Axtblatt führen zu können. Siehe weiter unten.

IMG_1120

 

Den GFK-Stab habe ich natürlich in die Rohrisolierung eingeklebt. Zugegebenermaßen, hält er nicht an jeder Stelle zu 100%, wie ich jetzt da es zu spät ist das nochmal zu machen feststelle. Das nächste mal werde ich dafür definitiv etwas anderes als den Heißkleber verwenden.

IMG_1121

 

Die Axtblatt-Schichten hab ich ebenso mit eine saftigen Lage Heißkleber Streifen für Streifen zusammengeklebt und die austretenden Tropfen dann weggeschnitten. Es scheint ausgezeichnet zu halten und ist nicht zu hart oder spröde.

IMG_1119

 

Den Knauf habe ich mit zwei gleichen Scheibchen der Rohrisolierung, die auf die erste Schicht Rohrisolierung aufgeklebt habe, gebastelt. Heißkleber natürlich wieder. Die letzten 3-4cm der Rohrisolierung, die über den GFK hinweg steht, habe ich noch mit Isolierungsresten ausgestopft (und geheißklebert).

IMG_1129

 

Die Schneide und Spitze des Axtblattes hab ich nochmal mit sorgsamen Schnitten des Stanleymessers in Form gebracht. Das funktioniert nur mit guter Schneide, sonst wird die Schnittfläche hässlich! Ich habe zuerst Klinge gewechselt, dann bemerkt dass man mit einem Küchen-Messer-Schleifer auch Stanley-Messer-Klingen ausreichend neu schärfen kann!
Auf dem Bild habe ich dann schon die erste Schicht Latexmilch aufgetragen und getrocknet. Die Milch ist zwar weiß, wird aber gelblich-transparent sobald sie getrocknet ist, und hat dann eine klebrig-gummige Oberfläche, wie zu erwarten war.

IMG_1130

 

Achja, habe ich erwähnt dass Latexmilch ziemlich stark Ammoniak abgibt und deshalb umbedingt im Freien gestrichen werden sollte? 😉
Auf obigem Bild ist die 2. und 3. Pinselung mit einer Mischung aus Latexmilch und Silber-Acrylfarbe (ca. 60:40-Gemisch, habe da auch keine Erfahrungswerte; vermutlich könnte man den Latexanteil noch deutlich erhöhen, denn die Farbe ist so wirklich sehr gut deckend (habe Anleitungen gefunden die von 20:1 schreiben); die Elastizität und der Fluss beim Pinseln war aber auch ausriechend).

IMG_1137

 

Insgesamt waren es dann 4 oder 5 Latexschichten die ich aufgetragen habe. Man kann sich da wohl mit verschiedenen Farbmischungen austoben. (Symbole und Musterungsversuche habe ich dann wieder übermalt – einfach kein Zeichentalent bei mir vorhanden)
Vom Griff musste ich einiges der Rohrisolierung wegschneiden um das Leder für den Griff gut wickeln zu können ohne dass er zu dick wurde. Darum noch eine Schnürung.

IMG_1201IMG_1200

Ein Finish wie Isoflex, was oft in Bauanleitungen erwähnt wird, habe ich nicht angewendet. Mal sehen wie gut es hält. Ein Einreiben mit Talkum am Schluss bleibt einem aber nicht aus, sonst reibt das Latex enorm und würde wohl gleich mal einreissen.

Fazit: Für einen ersten Versuch gar nicht mal so übel. Die Rohrisolierung bestand aus einem sehr gummi-artigem Schaumstoff der zwar gut federt, aber sich nur sehr schlecht schneiden lässt – nächstes Mal werde ich deshalb sicher ein anderes Material verwenden. Wie schon erwähnt, kann man den Latexanteil bei der Farbmischung deutlich erhöhen, die Oberfläche wird dann auch etwas mehr glänzend (habe bei Folgeprojekten dann meist 10:1 Latex:Farbe und höher verwendet). Das Griff-Leder sollte wohl weicher sein und als Schnürung wären Lederbänder sicher schicker. Auch bei der Farbe des Stiels hätte ich mir mehr Mühe geben könne, das irgendwie hölzern aussehen zu lassen – aber da bräuchte ich wohl Unterstützung von jemandem mit malerischen Talenten 🙂 Insgesamt sieht das Ding auch recht klobig aus, aber es war ja auch nur als Prototyp gedacht.
Sicherheit: Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit dem Ding irgendjemandem weh tun könnte, selbst wenn man es wollte. Der Kernstab ist weit im Schaumstoff drin.