Greifenwehr ist ein kleines Dörfchen, bestehend aus einer Hand voll Gutshöfen, die im Besitz des Barons von Greifenwehr sind und von drei Bauernfamilien bewohnt werden, welche schon seit mehreren Generationen die Felder der Barone von Greifenwehr bestellen. Die Residenz derer von Greifenwehr ist eine überschaubare kleine Burg, die zugleich als sicherer Zufluchtsort für die Dorfbevölkerung dienen kann.
Die Beständigkeit der kleinen Baronie ist wohl auf das geschickte Wirtschaften der Familie derer von Greifenwehr zurückzuführen. Der Baron Merian von Greifenwehr ist der momentane Vasall des Fürsten und Lehensherr der Bauern. Mit seinen schon bald 50 erlebten Sommern lenkt er die Geschicke der Baronie nun schon seit 25 Jahren, als sein Vater in einem der zahlreichen Kriege vom Fürsten aufgefordert wurde zu kämpfen und darin fiel. Die seither vergangenen 25 Jahre regierte und richtete Merian mit Weisheit und angemessener Demut, so dass er zwar von anderen Baronen ob seiner Gütigkeit milde belächelt, von seinen Untertanen jedoch sehr geschätzt und respektiert, man möchte fast sagen geliebt wurde. Der Baron führte Greifenwehr durch Jahre von Prosperität aber auch durch Jahre des Hungers und Kriegs. Seine Frau schenkte ihm zwei Söhne denen er ein gütiger Vater und geduldiger Lehrer war.
Doch das milde Belächeln der anderen Barone war nicht völlig unberechtigt. Trotz, oder vielleicht auch gerade wegen seiner Weisheit, hatte Merian von Greifenwehr es vernachlässigt, seine Baronie mit vielen Wachsoldaten auszustatten. Eine kleine Wache, die man sicherlich nie als „stehenden Trupp“ bezeichnet hätte, reichte ihm für die Burg. Für die überschaubare Zahl an Bewohnern von Greifenwehr war es auch nicht nötig eigene Büttel aufzustellen. Dies ließ das Dörfchen mit der kleinen Burg Greifenwehr jedoch relativ schutzlos. Die einzigen Leute die über angemessene Rüstung, wirkliche Waffen und eine Ahnung wie man damit umging verfügten, waren der Baron, seine beiden Söhne und die handvoll Burgwachen.
So war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis das recht schutzlose und am Rande der Mittellande gelegene Dörfchen zu einem Ziel feindlicher Eroberungszüge wurde. Vor nun etwa einem halben Jahr wurde Greifenwehr von einem Regiment dem es kaum etwas entgegen zu stellen hatte angegriffen. Die Dorfbewohner flüchteten in die Burg, welche der Baron und sein enges Gefolge so lange es ging zu halten versuchten. Der schnelle Fall der Burg war jedoch unvermeidlich. So entschloss der Baron sich zu einer verzweifelten Tat. Gemeinsam mit einer Hand voll Freiwilligen wagte er einen Ausfall, in der Hoffnung dieser würde lange genug für Ablenkung sorgen, bis seine Söhne Martius und Anjun die wehrlose Dorfbevölkerung in eine erfolgreiche Flucht von der Burg und vor der Armee führen konnten.
Der Plan ging auf. Der Baron konnte die Truppen des feindlichen Heeres überraschen und seine Söhne schafften es, das Groß der Dorfbewohner in die Sicherheit zu führen. Die Dorfbewohner, alle samt loyale Untertanen, sprachen den Söhnen Dank aus und wurden von jenen in die Freiheit entlassen, auf dass sie irgendwo anders Heim und Niederlassung finden würden. Doch einige wenige wollten das Dorf Greifenwehr und den Baron nicht im Stich lassen. Keiner wusste, was bei dem Ausfall geschehen war und der Baron war möglicherweise noch am Aushalten in der belagerten Burg Greifenwehr. So schlossen sich wenige Bewohner den beiden Baronssöhnen an, um sie auf ihrer weiteren Reise und der Queste, das Schicksal der Baronie Greifenwehr noch zum Guten zu wenden, zu begleiten.